Buschwindröschen

Buschwindröschen

Waldanemone, Hexenblume, Märzblume, Waldhähnlein

Das Buschwindröschen, Anemone nemorosa, gehört zusammen mit Sumpfdotterblume, Christrose und Trollblume in die nach ihrer Blattform benannten Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Die Waldanemone mag Laubwälder, Mischwälder, Gebüsch. In den Wäldern ist sie eine Pflanze der Krautschicht, hier wächst sie bodendeckend. Da sie viel Licht braucht, müssen Wachstum, Blüte und Fruchtreife in einem Zeitraum stattfinden, in dem das Blätterdach der Bäume noch nicht geschlossen ist. Danach zieht sich die Pflanze in den Erdboden zurück und ist bis zum nächsten Frühling nicht mehr zu sehen.

Von März bis Mai blüht die bis zu fünfundzwanzig Zentimeter hochwachsende Pflanze in Form ganzer Blütenteppiche. Ihre weißen, 4 cm großen Blüten sind häufig von außen rosa angehaucht und bestehen meist aus sechs bis acht Blütenblättern sowie zahlreichen weißen Staubfäden, die gelbe Staubbeutel tragen. Je Pflänzchen bildet sich eine einzelne Blüte, ihr Stiel entspringt aus einem Blattquirl, der wenige Zentimeter über dem Boden am Stängel wächst. Der Quirl besteht aus drei gelappten, an Hahnenfüße erinnernde Laubblättern, mit gesägtem Blattrand, die aus einem Ansatzpunkt hervorgehen.

Weitere Laubblätter bilden sich am Stängelgrund.

Die Blüten des Buschwindröschens schließen sich nachts und bei schlechtem Wetter. Das Schließen geschieht durch einen Wachstumsvorgang, bei welchem die Blattaußenseite schneller wächst als die Blattinnenseite, wodurch sich das Blütenblatt nach innen krümmt. Die Blütenblätter werden so im Laufe der Zeit länger.

Blütenbesucher sind Insekten, häufig Bienen.

Zur Zeit der Fruchtreife bildet sich eine Nüsschen-Sammelfrucht, deren Nüsschen aufgrund ihres attraktiven, ölhaltigen Anhängsels von Ameisen weggetragen werden oder es kommt zur Selbstausbreitung, wenn sich der Stängel durch seine Schwere nach unten neigt.

Der frühe Zeitpunkt der Blüte wird dem Buschwindröschen möglich durch ein unterirdisches Speicherorgan, einem Erdspross oder Rhizom, aus dessen Ende auch die neue Pflanze hervorgeht.

Buschwindröschen sind durch das in ihnen enthaltene Protoanemonin, das durch Trockenen zu Anemonin wird, giftig. Hautkontakt kann zu Rötungen, Jucken und Bläschenbildung führen, die Aufnahme zu Durchfall, Erbrechen, Schwindel, Krämpfen und Lähmungen. Trotzdem galt die Pflanze in früheren Zeiten als Mittel gegen Rheuma, Gicht und Magenschmerzen.

Wildwachsende Buschwindröschen stehen unter Naturschutz. Der Name „Anemone“ bezieht sich auf das griechische anemos für Wind. Vielleicht, weil sich die zarte Pflanze bereits von leichtem Wind in Bewegung versetzen lässt.