Kleines Springkraut

Kleines Springkraut

Impatiens parviflora ist
ein Balsaminengewächs (Balsaminaceae), ein Mitglied aus einer
Familie, die wir besonders als Zierpflanzen kennen. Das beliebte
Fleißige Lieschen gehört hierzu.

Das Kleine Springkraut
stammt ursprünglich aus Nordostasien und trägt auch die Namen
Mongolenkraut oder sibirisches Springkraut. Es wurde im 19.
Jahrhundert in mehreren botanische Gärten angesiedelt, von wo aus es
sich erfolgreich auf den Weg machte, unsere heimische Vegetation zu
bevölkern. Als sogenannter Neophyt steht es im Verdacht, die
Krautschicht unserer Wälder zu verdrängen. Außer den Wäldern mag
die häufige, oft große Bestände bildende Pflanze Waldränder und
Waldwege, Parkanlagen und Gärten. Sie bevorzugt Böden und Luft
gerne leicht feucht.

Der aufrecht stehende
Stängel der einjährigen, dreißig bis sechzig Zentimeter hoch
wachsenden Pflanze wirkt durchscheinend, ist an den Stängelknoten
verdickt und verzweigt sich nach oben hin.

Die hellgrünen,
eiförmigen Blätter mit ihrem gesägten Blattrand stehen
wechselständig am Stängel und können bis zwölf Zentimeter groß
werden.

Von Juni bis
September/Oktober findet man die blassgelben, etwa einen Zentimeter
großen Blüten mit den roten Schlundstrichen, je vier bis zwölf
zusammen, in lockeren Trauben, die den Blattachseln entspringen.

Die
Blüten sind zweiseitig-symmetrisch, die beiden unteren der insgesamt
fünf Blütenblätter sind teilweise verwachsen und bilden eine
vorstehende Unterlippe. Das mittlere obere Blütenblatt wirkt
hochgewölbt. Das mittlere, ebenfalls gelbe Kelchblatt bildet den
geraden Sporn der trichterförmigen Blüte, die wirkt wie nur locker
aufgehängt und jederzeit bereit, abzufallen.

Pollensammelnde Gäste
sind hauptsächlich Schwebfliegen, auch Selbstbestäubung kommt vor.

 

Blätter des kleinen Springkrauts
Blätter des kleinen Springkrauts

Das Kleine Springkraut
bildet bis zwei Zentimeter lange, kegelförmige Kapselfrüchte, die
aus fünf Fruchtblättern bestehen. Mit der Reife baut sich in diesen
Druck auf, der sich letztlich schlagartig entlädt. Die Fruchtblätter
rollen sich ruckartig ein und schleudern die Samen über drei Meter
weit. Diese „Entladung“ geschieht spontan oder durch Berührung
mit eigenen Pflanzenteilen oder vorbeistreifenden Lebewesen. Auf
diese Verbreitungsweise bezieht sich das lateinische „Impatiens“,
was ungeduldig oder empfindlich bedeutet. Die herausgeschleuderten
Samen werden auch, als „Schleimhafter“, durch Menschenfüße
verbreitet.

Die Pflanze ist durch
ihren Gehalt an Gerb- und Bitterstoffen leicht giftig. Ihr Verzehr
führt zu Übelkeit, Schwindel, Durchfall, Erbrechen, vermehrtem
Harndrang. Sie wurde in hoher Dosierung als Brechmittel eingesetzt.

Grüne Pflanzenteile
sollten, wenn überhaupt, nur gekocht verzehrt werden. Sie werden
aber als „nur wenig lecker“ beschrieben.

Die süßlichen Blüten
eignen sich als essbare Deko.

Probieren sollte man im
September/Oktober die reifen (schwarz) oder unreifen (weiß) Samen
wegen ihres guten Nussaromas.

Bis zum nächsten
Naturerlebnis-Tipp

Ihre / Eure Stefanie
Barzen

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert