Eichelhäher

Der Eichelhäher, Garrulus glandarius, gehört in die Familie der Rabenvögel und damit in die Verwandtschaft von Kolkrabe, Rabenkrähe und Saatkrähe, also eher weniger farbenfrohen Vögeln.

Bei einer Größe von 32-35 cm, einer Spannweite von 54-58 cm und etwa 170 g Gewicht kann der Eichelhäher ein Höchstalter von 17 Jahren erreichen.

Er ist von hellbrauner bis braunrötlicher Farbe mit weißer Kehle, Kinn, Steiß und Bürzel, schwarzen Bartstreifen, und langem, schwarzem Schwanz. Besonders auffallend ist das blauschimmernde Flügelfeld mit den schwarzen Querstreifen inmitten der schwarzweißen Flügelzeichnung. Der kräftige, dicke Schnabel ist schwarz, die bläuliche Iris gibt den Augen einen aufmerksamen Blick. Eichelhäherin und Eichelhäher sind von gleicher Farbe.

Der als „nicht gefährdet“ geltende Vogel bleibt als Standvogel ganzjährig in Deutschland und findet sich auch am Vogelfutterhaus ein.

Sein Lebensraum sind Gärten, menschliche Siedlungen und lichte Wälder. Hier, in der Nähe von Eiche, Buche und Hainbuche, findet er seine Nahrung, im Herbst und Winter eher Eicheln, Bucheckern, andere Samen und Nüsse, Beeren und Obst, zur Sommerzeit auch Insekten und deren Raupen, Spinnen, Kleintiere, als Nesträuber auch Eier und Jungvögel. Er ist kein Vegetarier.

Den Nistplatz in der unteren Baumschicht sucht das Männchen; das Nest gebaut wird dann gemeinsam aus kleinen Zweigen, Gräsern, Stängeln, Moos, Federn und / oder Blättern.

Eichelhäher Federn
Eichelhäher Federn

Mitte April bis Anfang Mai legt das Weibchen bis maximal zehn hellgrüne, 30×23 mm große, braun gesprenkelte Eier. Die Brutzeit beträgt 16 bis 17 Tage, die Nestlingszeit 20 bis 22 Tage; gefüttert werden die Jungvögel dann noch drei bis vier Wochen. Die Saisonehe erlaubt eine Brut im Jahr.

Mögliche Eierdiebe sind Eichhörnchen und Elster, Feinde des ausgewachsenen Vogels Uhu, Krähe, Greifvögel und Menschen.

Erkennen Eichelhäher eine Gefahr, warnen sie auffallend und laut „dschäää…“, oft zum Missfallen ansitzender Jäger. Eichelhäher sind in der Lage, andere Vogelstimmen zu imitieren, aber auch sonstige Umgebungsgeräusche. Klingelt also ein Handy aus dem Baum, könnte es auch ein Eichelhäher sein!

In Wald und Geäst ist der Eichelhäher ein geschickter Flieger und Kletterer, am Boden bewegt er sich hüpfend, mit gespreiztem Schwanz.

Ist der Eichelhäher auf Eichelsuche, kann er zur Hauptsaison zehn Stunden am Tag mit der Suche verbringen, dabei zehn Eicheln im Kropf transportieren, über fünf Kilometer weit fliegen und 3000 Eicheln je Herbst sammeln, was einem Gewicht von 15 kg entspricht. Versteckt werden die Eicheln meist einzeln im Waldboden. Der Vergesslichkeit des Vogels verdanken wir viele neue Waldbäume.

Der Vogel beweist andererseits seine Intelligenz, wenn er Eichhörnchen beim Verstecken ihrer Nüsse beobachtet und das Versteck ausnimmt, sobald das Eichhörnchen diesem den flauschigen Rücken gekehrt hat.

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Eure / Ihre Stefanie Barzen

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