Zweiblättriger Blaustern

Der Zweiblättrige Blaustern, Scilla bifolia, auch als Sternhyazinthe bekannt, ist ein Spargelgewächs und gehört damit in die botanische Familie der Asparagaceae. Er ist mit Traubenhyazinthe und Gemüsespargel verwandt.

Die Pflanze mag ihre Standorte gerne etwas feucht, sonnig bis halbschattig. Man findet sie, wenn auch selten, in Auwäldern und Laubwäldern, unter Gebüsch und auf feuchten Wiesen. Inselartige natürliche Vorkommen gibt es z.B. an der Donau, am Rhein, im Pfälzerwald oder im Siebengebirge nahe Bonn. Wo sie noch wild vorkommt, bildet sie wunderschöne, blaue Teppiche mit weit über tausend Pflanzen.

Der Blaustern ist nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Der Zweiblättrige Blaustern wird zehn bis zwanzig Zentimeter groß und gehört mit einer Blütezeit von März bis April zu den Frühblühern.

Die Kraft für diese frühe Blühzeit schöpft die Pflanze aus ihrem unterirdischen Speicherorgan, der Zwiebel, die bereits Ende Februar mit dem Austrieb beginnt. Blätter und Blütenstandsstiele erscheinen zur gleichen Zeit, in Form einer Rosette.

Die, meist nur zwei, Blätter sind sehr schmal und lang, also von lanzettlicher Form.

Der aufrechte Blütenstandsstiel trägt ein bis sechs traubig angeordnete, endständige Blüten von blau violetter Farbe. Jede Blüte besteht aus sechs etwa fünf bis zehn Millimeter langen, freien Blütenblättern, die sternförmig angeordnet sind. Auch die Staubbeutel sind dunkellila.

Zur Zeit der Fruchtreife bilden sich kugelige Kapselfrüchte mit dunkelbraunen Samen, die ein weißes Anhängsel tragen. Durch die relativ schweren Früchte biegt sich der welkende Stängel nach unten und entlässt seine Samen am Erdboden. Die weißen Anhängsel sind ölhaltige Elaiosome, die bei Ameisen als Futter sehr beliebt sind und von ihnen fortgetragen werden.

Außer durch Insektenbestäubung, also sexuell, vermehrt sich der zweiblättrige Blaustern auch durch die Bildung von Tochterzwiebeln, also asexuell.

Die Pflanze ist durch ihren Gehalt an Saponinen leicht giftig. Hautkontakt kann zu entzündlichen Reaktionen führen, der Verzehr zu Magen-Darm-Problemen mit Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Herz-Kreislaufproblemen.

Der robuste, wenig anfällige zweiblättrige Blaustern ist ein früher Nahrungslieferant für die Insektenwelt und ein hübscher Farbfleck für Parkanlagen, Garten, Blumenbeet, Kübel, der auch im Halbschatten unter Büschen zurechtkommt. Allerdings ist die Art leicht zu verwechseln mit sehr ähnlichen Blausternen und anderen Verwandten.

Den Namen Scilla erhielt der Blaustern, aufgrund seiner Verwandtschaft rund um das Mittelmeer, nach dem sechsköpfigen Monster namens Scilla aus der griechischen Mythologie, das eine Meerenge bewachte und alles auffraß, was ihm vor seine sechs Mäuler kam.

Übrigens: Riechen am Blaustern macht Sommersprossen.

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Eure / Ihre Stefanie Barzen

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