Schwalbenschwanz

Der Schwalbenschwanz, Papilio machaon, aus der Familie der Ritterfalter (Papilonidae) ist mit einer Spannweite von bis zu acht Zentimetern, seiner besonderen Flügelform, der schönen Zeichnung und Farbe der größte und auffallendste Tagfalter Deutschlands.

Er ist von beige-gelber Grundfarbe, die von einer schwarzen Zeichnung in einzelne Felder unterteilt wird. Am unteren Rand der Hinterflügel trägt er ein blaues Band, das durch eine schwarze Zeichnung in Karos gegliedert ist. Jeder Hinterflügel zeigt zudem, zum Körper hin, einen roten Augenfleck sowie den namensgebenden, gelb-schwarz gezeichneten Fortsatz, das „Schwänzchen“, das im Aussehen an die Schwanzfedern einer Schwalbe erinnert.

Der zweite Teil des wissenschaftlichen Namens, „machaon“, bezieht sich auf eine Figur aus der griechischen Mythologie. Machaon war ein Sohn des Asklepios, ein großer Arzt und Wundertäter.

Die Vorderbeine des Schmetterlings tragen lange, wie ein Kamm zum Putzen geeignete Härchen.

Der Schwalbenschwanz mag es warm und blütenreich; sein Lebensraum sind eher nährstoffarme Grünflächen und Trockenrasen, Wegesränder und Garten.

Schwalbenschwänze bringen in einem Jahr meist zwei, unter besonders guten Bedingungen auch drei Generationen hervor.

Schwalbenschwänze neigen zur Gipfelbalz: männliche Tiere suchen höher gelegen Orte, wie Hügel, Halden, Türme auf, von wo aus die Damen besser zu sehen sind.

Ein Weibchen legt etwa 150 runde Eier an die unteren Blätter einer Futterpflanze, fein verteilt auf mehrere Pflanzen, damit es nicht zu Futtermangel kommt. Die Eier wechseln ihre Farbe von anfänglich durchscheinend beige über beige mit roter Maserung bis zu grau-violett kurz vor dem Schlüpfen der Raupe.

Diese durchläuft mehrere Häutungen. Die junge Raupe ist schwarz mit orangen Punkten und einem weißen, länglichen Fleck auf dem Rücken. Mit dieser Farbverteilung tarnt sie sich als Vogelkot, was sie für Fressfeinde eher unattraktiv macht. Solche Tarnungen bezeichnet man als Mimese.

Ausgewachsene Raupen sind vor der Verpuppung grün, bis fünf Zentimeter groß und haben schwarze Querstreifen, auf denen orange-rote Punkte sitzen. Wird die Raupe von einem mutmaßlichen Fressfeind entdeckt, kann sie eine orangefarbene Nackengabel (Osmaterium) aufstellen, der ein äußerst unangenehmer, abschreckender Geruch entweicht.

Die Raupe verpuppt sich zur Gürtelpuppe, die, mit zwei Seidenschlaufen in der Puppenmitte, gut aufgehängt ist.

Schafft der Schwalbenschwanz unter guten Lebensbedingungen drei Generationen, fliegt die erste im Mai/Juni, die zweite im Juli/August, die dritte im September. Im Mai schlüpfende Schwalbenschwänze stammen aus der Wintergeneration, sie haben etwa neun Monate als Puppe verbracht und so auch überwintert. Die Puppenzeit der Sommergenerationen dauert zwölf bis neunzehn Tage. Schwalbenschwänze der zweiten Generation sind kräftiger gefärbt als solche der ersten.

Schwalbenschwänze und ihre Raupen verfügen über einen relativ breit gefächerten Speiseplan. Die erwachsenen Tiere naschen Nektar von Löwenzahn, Sommerflieder, Rotklee, Disteln, Gundermann, Natternkopf, Wiesen-Witwenblume, Karthäusernelke.

Die Raupen bevorzugen hauptsächlich Doldenblütler (Apiaceae) wie Wilde Möhre und Gartenmöhre, Fenchel, Pastinak, Liebstöckel, Dill, Giersch, aber auch Weinraute, Diptam, Kleine Bibernelle.

Bei dieser Vielfalt an Pflanzen sollte es eigentlich kein Problem sein, dem Schwalbenschwanz und seiner Nachkommenschaft im eigenen Garten oder Grünstreifen ein leckeres Mahl anzubieten.

Schwalbenschwanz
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