Schnaken

Schnaken

Bachmücken, Pferdemücken, Schneider, Schuster

Die Familie der Schnaken, der Tipulidae, umfasst einheimisch um die 150 Arten, wie z.B. Frühlingsschnake, Kohlschnake, Wiesenschnake oder Riesenschnake.

Sie gehören zu den Diptera, den Zweiflüglern, dort in die Untergruppe der Mücken, und zeichnen sich aus durch einen schmal-langen Körper und ebenfalls sehr schmale, lange Vorderflügel, die meist so lang sind wie der gesamte Hinterleib und im Sitzen vom Leib abgewinkelt gehalten werden. Das hintere Flügelpaar ist zu Schwingkölbchen umfunktioniert, den sogenannten Halteren. Sie ähneln winzig kleinen Stecknadeln und dienen der Schnake zur Orientierung im Raum, indem sie während des Fluges auf- und abgeschlagen werden, aber immer entgegen der Schlagrichtung der Flügel, und gleichzeitig eine Pendelbewegung ausführen.

Schnaken verfügen über sechs sehr lange Beine mit eingebauter Sollbruchstelle, um Fressfeinden zu entkommen, sodass man schon mal ein langes Bein finden kann, an dem keine Schnake mehr hängt.

Sie legen mehrere hundert Eier, die sich über vier Larvenstadien schließlich zum erwachsenen Tier verpuppen.

Eine häufige Schnake ist von April bis Juni die Frühlingsschnake, Tipula vernalis. Sie wird bei einer Flügelspannweite von vier Zentimetern etwa zwei Zentimeter lang, Kopf und Brust sind grau, die Brust trägt einen dunklen Fleck, der orange-braune Hinterleib ein dunkles Band, welches bei weiblichen Schnaken weniger stark gefärbt ist. Sie zeichnet sich durch dunkle Flügeladerung und besonders durch leuchtend grüne Facettenaugen aus.

Ihr Lebensraum sind eher feuchte Wälder, Sümpfe, Moore oder gewässerbegleitende Schilfgürtel.

Die Schnakenmama legt ihre Eier am Boden ins Gras, die Larven ernähren sich von Graswurzeln, bei starkem Befall an einem Getreidefeld zu erkennen an einer Vielzahl von gelben Halmen. Erwachsene Frühlingsschnaken nehmen außer Wasser Nektar von Blüten auf, bei denen sie ihn mit ihren Mundwerkzeugen gut erreichen können.

Auch wenn im örtlich unterschiedlichen Sprachgebrauch die Begriffe für Schnaken, Stechmücken (weibliche Stechmücken sind Blutsauger) und Weberknechte (auffallend langbeinige Spinnentiere, aber eben ohne Flügel) sehr durcheinander gehen, sind Schnaken absolut harmlos. Ihre Mundwerkzeuge sind zum Stechen oder Beißen nicht geeignet. Auch wenn das spitze Hinterteil der weiblichen Kohlschnake (Tipula oleracea, Mai bis Oktober, bis fünf Zentimeter Spannweite, bei vermehrtem Auftreten Kohlschädling) bedrohlich nach stechen aussieht, ist es ein Legebohrer, um Eier im feuchten Erdreich abzulegen, kein Stachel.

Schnaken sind nur nette Schlenkerbeine, die tun nix, die wollen nicht mal spielen. Und wenn Sie ein Exemplar nach draußen setzen möchten, Vorsicht, denken Sie an die Sollbruchstellen!