Aurorafalter

Aurorafalter

Der Aurorafalter, Anthocharis cardamines, ist ein Schmetterling aus der Familie der Weißlinge, der Pieridae, der auch Zitronenfalter und Kohlweißlinge angehören.

Sein Lebensraum sind Feuchtwiesen, Wegränder, lichte, gerne feuchte Wälder und Waldränder, aber immer wieder auch einigermaßen naturnahe Gärten. Hier finden sich die Lieblingsnektarlieferanten des Schmetterlings, das Wiesenschaumkraut, Cardamine pratensis. Auch andere Kreuzblütler, wie die Knoblauchsrauke oder auch Barbarakraut, gewöhnliche Nachtviole, Hirtentäschelkraut oder einjähriges Silberblatt werden angeflogen.

Aurorafalter Weibchen

Der Aurorafalter hat einen grauschwarzen Körper von drei und eine Flügelspannweite von etwa dreieinhalb bis viereinhalb Zentimetern.

Bei dieser Schmetterlingsart herrscht Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Flügelfärbung. Nur das Männchen besitzt den attraktiven, leuchtend orangenen Fleck am äußeren Rand der Vorderflügel, der auch auf der Flügelunterseite zu erkennen ist. Ansonsten sind die Schmetterlinge beiderlei Geschlechts weiß, mit einem grauschwarzen Rand an der Spitze der Vorderflügel und einem kleinen schwarzen Punkt in der Vorderflügelmitte. Um Verwechslungen des rein weißen Weibchens mit anderen Weißlingen zu vermeiden, sollte man die Flügelunterseite betrachten, die beim Aurorafalter gelbgrün/graugrün/weiß gefleckt bzw. labyrinthisch gezeichnet ist.

Ab April, mit Balzbeginn, sind die frisch geschlüpften Falter bis etwa Juni zu sehen, die Männchen öfter als die eher versteckt lebenden Weibchen.

Diese legen ab Mai meist nur je ein tonnenförmiges, weißliches Ei unter die Blüte an den Blütenstängel des bevorzugten Wiesenschaumkrauts, sodass die nach wenigen Tagen schlüpfende Raupe ihr Lieblingsfutter, Blüten und Schoten, direkt vor der Nase hat.

Die bis drei Zentimeter große Raupe, die man im Juni und Juli finden kann, ist durch ihre blaugrüne Färbung mit weißlichem Seitenstreifen bestens getarnt. Nachdem die Raupe fünf Wochen lang gut gefuttert hat, sucht sie sich einen Pflanzenstängel in Bodennähe, um sich zu verpuppen. Die fertige Puppe ist eine sogenannte Gürtelpuppe, die wie in der Puppenmitte an einem Seilchen aufgehängt aussieht. Ihre braune Farbe und ihre gekrümmte Form lassen sie wie ein Holzstückchen oder einen Pflanzendorn aussehen, was sie vor Fressfeinden, z.B. Ameisen oder Vögeln, schützen soll.

Der Aurorafalter überwintert als Gürtelpuppe, nach zehn Monaten Puppenruhe schlüpfen im nächsten April die neuen Schmetterlinge. Somit gibt es nur eine Generation pro Jahr.

Aurorafalter, deren Namensgeberin die Göttin der Morgenröte ist, sind häufig und gelten als nicht gefährdet. Um ihnen diesen Status zu erhalten, sollten wir ihnen Lebensraum bieten und darüber nachdenken, wie häufig Rasen, Straßen- und Wegesränder gemäht werden müssen und ob nicht doch die „wilde Ecke“ im Garten möglich ist.