Aronstab

Gefleckter Aronstab

Aasblume, Stinkblume, Johanneshaupt

Der Gefleckte Aronstab, Arum maculatum, ist ein Vertreter der gleichnamigen Familie, der Aronstabgewächse (Araceae). Vertreter dieser Pflanzenfamilie sind in unseren Breiten hauptsächlich als Zimmerpflanzen bekannt, wie z.B. Monstera, Dieffenbachia, Anthurie oder Calla.

Die Pflanze, die mit Hilfe eines knollig verdickten Wurzelstocks überdauert hat, blüht von April bis Anfang Juni und mag feuchte Laub- oder Auwälder und Hecken.

Sie wird fünfzehn bis vierzig Zentimeter hoch.

Die Form der langgestielten Laubblätter ähnelt der einer langgezogenen, breiten Pfeilspitze.

Aronstab Blütenstand Hans Braxmeier auf Pixabay

Was den Aronstab so auffällig aussehen lässt und auf uns wie eine einzelne, ungewöhnlich geformte Blüte wirkt, ist ein weiß-grünlich gefärbtes Hoch- oder Hüllblatt, die sogenannte „Spatha“. Sie umhüllt, wie eine oben offene Tüte, die Blütenstandsachse, von der wir das braun-violette, sterile, kolbenförmige obere Ende sehen. Im umhüllten, für uns nicht sichtbaren Teil des Kolbens, sitzen am untersten Ende die Stempel (weibliche Blütenteile), darüber die Staubblätter (männliche Blütenteile). Über diesen wächst ein Kranz steriler, borstenförmiger Blüten (Reusenhaare), die größeren Insekten den Eingang versperren.

Bestäuber des Aronstabs sind die maximal zwei Millimeter kleinen Schmetterlingsmücken (Psychoda phalaeonides). Für diese Gäste öffnet der Aronstab gegen Abend seine Tüte, ein an Urin erinnernder Geruch lädt sie ein. An Öltröpfchen rutschen die Besucher in den Kessel und bestäuben auf diesem Wege die weiblichen Blüten. Die sich später öffnenden Staubbeutel berieseln die Mücken mit Pollen. Nach einer unfreiwillig im Kessel verbrachten Nacht welkt das Hochblatt und die Gäste sind frei. Dieser „Kesselfallentrick“ funktioniert bei den weiblichen Schmetterlingsmücken, da sie zur Eiablage und Larvenentwicklung Abwässer oder Fäkalien brauchen, also der Nase nach fliegen, um einen geeigneten Platz für den Nachwuchs zu suchen. Sie heißen bezeichnenderweise auch „Abortfliegen“. Der Aronstab hilft nach, indem er Wärme erzeugt, wodurch sich der Pipimief besser verbreitet. Die zukünftige Fliegenmama erhält keinen Dank, sie verzehrt weder Pollen noch erhält sie Nektar.

Aronstab Beeren Hans Braxmeier auf Pixabay

Nach der Befruchtung entwickeln sich hübsche, rote Beeren, auf deren Verzehr man unbedingt verzichten sollte, denn Aronstab ist in allen Teilen giftig. Er enthält Aroin, ein bitteres Saponin. Aroin und Calciumoxalatnadeln (Raphiden) führen zu Schleimhaut- Magen/Darm- und Hautreizungen.

Weidetiere können nach dem Verzehr des Aronstabes sterben.

Der wissenschaftliche Name des Aronstabes, Arum maculatum, stammt vom lateinischen „maculatus“ für gefleckt, während sich „Aron“ auf den biblischen Hohepriester Aaron bezieht, siehe 4.Buch Moses, Kapitel 17-23: „…da grünte der Stab Aarons…und die Blüte ging auf…“.