Lerchensporn
Lerchensporn
Hohler Lerchensporn, Hohlknolliger Lerchensporn, Hohlwurz, Zottelhose, Lerchenhelm der eine,
Finger-Lerchensporn, Vollwurz-Lerchensporn, Fester Lerchensporn der andere.
Der Hohle Lerchensporn, Corydalis cava, und der Finger-Lerchensporn, Corydalis solida, gehören, wie auch Erdrauch und Tränendes Herz, in die Familie der Erdrauchgewächse, der Fumariaceae, die heute allerdings als Unterfamilie der Mohngewächse, der Papaveraceae, angesehen wird.
Lerchensporne mögen Laubmischwälder, Auwälder, Obstgärten, Gebüsch, Weinberge. Wo sie gute Lebensbedingungen finden, können sie sich teppichartig ausbreiten.
Der Hohle Lerchensporn wird bis dreißig Zentimeter hoch und blüht früh, von März bis April, kräftig violett oder auch schon mal weiß. Die gespornten, zwei bis drei Zentimeter langen Blüten bilden eine Traube aus zehn bis zwanzig Einzelblüten.
Der Finger – Lerchensporn wird bis zwanzig Zentimeter hoch und blüht von März bis Anfang Mai in verschiedenen violetten und purpurnen Färbungen. Die 2 – 3 cm langen Blüten bilden eine Traube aus 10 – 15 Einzelblüten.
Jede Einzelblüte bildet aus einem oberen Kronblatt eine Oberlippe mit einem zwei bis drei Zentimeter langen, hakenförmig gekrümmten Sporn, in dem sich der Nektar sammelt („Nektarsporn“). Er ist nur langrüsseligen Insekten, besonders Bienen, wie z.B. der Gehörnten Mauerbiene, zugänglich. Kurzrüsselige Hummeln z.B. kommen da nicht ran, beißen dafür den Sporn an und gelangen an den Nektar, ohne die Blüte zu bestäuben (Nektarräuber!).
Lerchensporn bildet schotenförmige Kapselfrüchte mit schwarzbraunen Samen. Sie tragen ein weißliches, ölhaltiges Anhängsel (Elaoiosom), welches Ameisen zum Fressen gerne haben. Bringen sie die Samen in ihren Bau, helfen sie der Pflanze so bei ihrer Verbreitung.
Die Laubblätter der Pflanze sind bläulich grün und mehrfach unterteilt. Die lanzettlich geformten Blütentragblätter sind beim Hohlen Lerchensporn ganzrandig, beim Finger-Lerchensporn aber durch tiefe Einschnitte fingerförmig.
Der für uns erkennbare Lebenszyklus der Pflanze ist bis zum Sommer beendet, sie verwelkt und ist oberirdisch nicht mehr zu sehen.
Unterirdisches Speicher- und Überdauerungsorgan beim Hohlen Lerchensporn ist ein knollenförmiger Wurzelstock, der mit jedem Lebensjahr nach außen dicker und im Innern nach und nach hohl wird. Der wissenschaftliche Name Corydalis cava leitet sich ab vom Lateinischen „cava“ für „hohl“ und vom Griechischen „korydalis“, der Bezeichnung für den gespornten Zeh der Haubenlerche.
Unterirdisches Speicher- und Überdauerungsorgan des Finger-Lerchensporns dagegen ist ein knollenförmiger, fester, massiver Wurzelstock, der mit jedem Lebensjahr nach außen dicker wird. Der wissenschaftliche Name Corydalis solida leitet sich daher ab vom Lateinischen „solidus“ für „fest“.
Der Hohle Lerchensporn ist auf Grund seines Gehalts an Alkaloiden, wie z.B. an Bulbocapnin, giftig. Die giftigen Alkaloide konzentrieren sich, mit einem Gehalt von etwa 6%, besonders in der Sprossknolle. Sie wirken sedierend auf das zentrale Nervensystem und können zu Krämpfen führen.
Als alte Heilpflanze wurde der Hohle Lerchensporn zur Menstruationsförderung, gegen Würmer, als Beruhigungs- und Betäubungsmittel und gegen Depressionen eingesetzt.
In der TCM werden die Knollen des Finger-Lerchensporns als Schmerzmittel eingesetzt; in der Volksheilkunde gelten sie als nervenstärkend, krampflösend, beruhigend, antibakteriell und halluzinogen.
Lerchensporn ist eine sehr gut geeignete Pflanze für den heimischen Garten, er bietet als Frühblüher zahlreichen Insekten eine willkommene Nahrungsquelle.
Ach so: Die Fotos zeigen übrigens nur eine der hier beschriebenen Arten. Könnt Ihr sie erkennen?