Bärlauch
Bärlauch
Waldknoblauch, Knoblauchspinat, Hundsknoblauch
Bärlauch, Allium ursinum, gehört zusammen mit seiner Verwandtschaft Zwiebel, Schnittlauch und Knoblauch in die Familie der Lauchgewächse, der Alliaceae. Den Namen „Bär-Lauch“ führt er wohl, weil ihn Bären nach dem Winterschlaf zum Fressen gern haben.
Die Pflanze mag feuchte Laub- und Auwälder und verleiht dem Wald, wenn sie flächendeckend wächst, einen leichten Mundgeruch nach Knoblauch.
Zwischen März und April wachsen aus der länglichen Bärlauchzwiebel meist zwei gestielte, lanzettförmige Laubblätter mit parallel verlaufenden Blattadern und eine ebenfalls langstielige Blütendolde. Sie besteht aus zahlreichen weißen, bis zwei Zentimeter großen, sternförmigen Blüten mit je sechs Blütenblättern.
Blütenbesucher sind unterschiedliche Insekten. Zur Zeit der Fruchtreife bildet die Pflanze Kapselfrüchte, deren Samen hauptsächlich durch das Haften an Tierfüßen verbreitet werden. Diese Art der Verbreitung auf der Körperoberfläche eines Tieres bezeichnet man als Epizoochorie.
Bärlauch verbreitet sich auch mit Hilfe eines kriechenden Wurzelstockes.
Zwei bis drei Monate nach dem Erscheinen der ersten Laubblätter welkt die Pflanze und ist erst im kommenden Frühjahr wieder zu sehen. In dieser kurzen Zeit muss der Bärlauch über Wachstum, Blüte, Samenreife und Versorgung der Zwiebel mit Nährstoffen, alles „erledigt“ haben.
Bärlauch ist ein beliebtes Wildgemüse. Verwendet werden hierzu hauptsächlich die leckeren Blätter mit dem intensiven Knoblauchgeschmack, aus denen sich Suppe, Pesto, Dipp, Kräuterbutter, Kräuterquark bereiten lassen. Sie schmecken auch im Salat. Die Blüten sind eine wunderschöne Deko auf Essbarem. Die Samen kann man, grün oder getrocknet, wie Pfeffer oder die Knospen, eingelegt nach Kapernart, verwenden.
Die Pflanze ist auch während der Blüte nicht giftig. Möchte man Bärlauch auch außerhalb seiner Vegetationsphase genießen, sollte man ihn eher einfrieren als trocknen, da er hierbei an Wirkstoffen und Geschmack verliert.
Bärlauch enthält schwefelhaltige Alliine, Allicin, Lauchöle, Schleimstoffe, Flavonoide, Saponine, ätherisches Öl und sehr viel Kalium, Mangan und Vitamin C.
Als bewährte Heilpflanze wirkt er blutdrucksenkend, blutreinigend, schweißtreibend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, harntreibend, zusammenziehend, cholesterinspiegelsenkend, stoffwechselsteigernd, appetitanregend, antibakteriell, gegen Magen- Darmbeschwerden und Arterienverkalkung.
Wild wachsender Bärlauch darf nur zum (geringen) Eigenbedarf gepflückt werden, nicht zum gewerblichen Gebrauch.
Auch die Bärlauch-Erzschwebfliege hat die Pflanze zum Fressen gern. Das Schwebfliegenmädchen legt je ein Ei an ein Bärlauchlaubblatt. Die schlüpfende Larve ernährt sich vom Blattinneren, zu sehen an den Miniergängen, die sie beim Fressen hinterlässt.
Wenn Sie eine Verwechslung mit dem giftigen Maiglöckchen, das auch lanzettlich geformte, aber nicht gestielte Blätter besitzt, vermeiden möchten, zerreiben Sie ein Stückchen eines Blattes und schnuppern: Nur Bärlauchblätter riechen nach Knoblauch!