Besenginster

Besenginster

Der Gewöhnliche Besenginster, Cytisus scoparius, gehört, zusammen mit Klee, Wicke und Mimose in die große Familie der Fabaceae, der Schmetterlingsblütler, in der wir auch für uns wichtige Gemüselieferanten wie Erbse, Linse und Bohne finden. Allerdings ist der Besenginster nicht näher mit den eigentlichen Ginster-Arten verwandt, die wir selten auch im Bergischen Land finden.

Besenginster ist ein bis zu zwei Meter hochwachsender Rutenstrauch. Er ist ein Tiefwurzler, sodass im Winter erfrorene Ruten gut ersetzt werden können.

Die fünfkantigen, gerillten, rutenförmigen Zweige zeigen durch ihre grüne Farbe, dass sie Chlorophyll enthalten, also Photosynthese betreiben können.

Die Zweige tragen im oberen Bereich meist nur einfache, kleine Laubblätter, im unteren Bereich sind sie dreizählig und erinnern in ihrer Form an den verwandten Klee. Sie sind seidig behaart.

Von Mai bis Juni blüht der Besenginster mit zwei bis zweieinhalb Zentimeter langen Blüten in der typischen Form der Schmetterlingsblütler. Die goldgelben Blüten mit den roten Saftmalen und dem eingerollten Griffel entspringen einzeln oder zu zwei aus den Blattachseln. Ihre zehn Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen und bieten den Besuchern keinen Nektar.

Landet eine dicke Hummel oder eine schwere Biene auf dem als Landeplatz geeigneten unteren Teil der Blüte, dem „Schiffchen“, wird dieses nach unten gedrückt, die Staubfäden schnellen heraus und bepudern den Bauch des Gastes, der diesen dann zur nächsten Blüte weiterträgt. Ist das Schiffchen somit in der Mitte aufgerissen, wird der Blütenstaub auch kleinen Bienen und Käfern zugänglich.

Besenginster

Die sich entwickelnden haarigen, schwarzen Hülsenfrüchte können Wärme speichern, trocknen dabei immer weiter aus, reißen irgendwann auf und schleudern dabei ihren Samen über mehrere Meter weit weg zu einem neuen Standort.

Eine Besonderheit des zu den Leguminosen zählenden Besenginsters ist die Symbiose (Zusammenleben zu gegenseitigem Nutzen) mit Stickstoff bindenden Bakterien. Sie leben in den Wurzelknöllchen der Pflanze und versorgen sie mit löslichem Stickstoff, den diese, z.B. zur Synthese von Eiweißen, braucht. Im Austausch dafür erhalten die Bakterien Wasser und organische Stoffe. Auch wenn unsere Atmosphäre 78% Stickstoff enthält, können Pflanzen, im Gegensatz zu verschiedenen Bakterien, diesen molekularen Stickstoff nicht aufnehmen und verarbeiten. Die Bakterien sorgen also für Stickstoffdüngung.

Besenginster ist durch seinen Gehalt an Spartein giftig; das Alkaloid findet man hauptsächlich in Blättern und Samen. Der Genuss nur weniger Samen führt über Schweißausbrüche bis hin zum Herzstillstand. Auch für Pferde und Schafe, Hasen und Vögel kann der Verzehr zur Gefahr werden.

Besenginster

Als alte Heilpflanze wurde Besenginster eingesetzt bei Herz- Kreislaufstörungen, niedrigem Blutdruck, Wassersucht oder Schlangenbissen.

Blüten und Blätter der Pflanze färben Wolle gelb.

Der zweite Teil seines wissenschaftlichen Namens, „scoparius“, bedeutet „besenliefernd“. Der „Besen“ ist auch Teil vieler deutschen Volksnamen für diese Pflanze, da aus den Ruten in früherer Zeit auch Besen gemacht wurden.

Der lichtliebende Besenginster mag Eichen- und Kiefernwälder, Heideflächen, Böschungen, wo er, als Tiefwurzler, auch zum Festhalten der Erde gepflanzt wird.

Wo es ihm gefällt, breitet er sich flächig aus und heißt in der Eifel dann „Eifelgold“. Dort hat ihm der Eifelautor Jacques Berndorf mit dem Krimi „Eifel-Gold“ eine besondere Ehre erwiesen.