Goldnessel

Goldnessel

Die Gold-Taubnessel, Lamium galeobdolon, gehört, zusammen mit ihrer aromatischen Verwandtschaft, Thymian, Salbei, Lavendel und Minze, in die Familie der Lippenblütler, der Lamiaceae.

Ihre bevorzugten Standorte sind Mischwälder, Auwälder, Gebüsch, feuchte Wiesen, Gärten und Parkanlagen. Da, wo die häufige Pflanze zu finden ist, wächst sie meist flächig, was ihr durch oberirdische, bis zu einem Meter lange Ausläufer möglich ist.

Goldnesseln werden fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hoch und sind zart behaart, jedoch nicht mit Brennhaaren versehen. Auch wenn der Name es vermuten lässt, sind Gold- und Brennnessel weder verwandt noch verschwägert.

Goldnessel

Am vierkantigen Stängel sitzen gestielte, breit eiförmige und spitz zulaufende Laubblätter mit einem gesägten Blattrand. Hierbei wachsen immer zwei Blätter einander gegenüber, das nächste Stockwerk „auf Lücke“. Diese Blattanordnung nennt der Botaniker „kreuzgegenständig“.

Zeigen die normalerweise grünen Blätter weiße, silbrig scheinende Flecken auf der Blattoberseite, handelt es sich um ausgebüxte Abkömmlinge der Gartenform. Hier befindet sich Luft zwischen der obersten Blattzellschicht und dem darunterliegenden Blattgewebe, an der das einfallende Licht total reflektiert wird.

Die Goldnessel blüht von Mai bis Juli mit goldgelben, fünfzehn bis zweiundzwanzig Millimeter großen Blüten. Sie wachsen, sechs bis sechzehn Stück, aus den Blattachseln der oberen Laubblätter, in quirliger Anordnung.

Sie sind, nach Art der Lippenblütler, in Ober- und Unterlippe gegliedert.

Die Oberlippe ist hochgewölbt, die kleinere, kürzere Unterlippe dreilappig unterteilt und mit braunen Flecken versehen, die den Besuchern den Weg zum Nektar weisen. Geschützt von der Oberlippe findet man zwei kurze und zwei lange Staubblätter, die, wenn Hummel oder Honigbiene Kopf und Rüssel Richtung Nektar in die Blüte steckt, diese mit Pollen einpudern. Diesen Mechanismus kann man beobachten, wenn man einen Stift nach Bienenart vorsichtig Richtung Nektar in die Blüte schiebt.

Die Blüte bildet eine vierteilige Spaltfrucht mit kleinen Nüsschen. Sie werden hauptsächlich von Ameisen verbreitet, denen sie, an jedem der Nüsschen, ein fetthaltiges Anhängsel (Elaiosom) als Anreiz bieten.

Goldnessel

Junge Triebspitzen und Blätter der Goldnessel können zu Gemüse, Salat, Spinat dazu gegeben oder als Tee aufgebrüht werden. Wurzeln können auch roh gegessen und die Blüten als essbare, attraktive Deko genutzt werden. Der Geschmack der Pflanze wird als pilzartig beschrieben.

Goldnesseln sind auf Grund ihrer Inhaltsstoffe sehr gesund, sie enthalten Kalium, Calcium, Phosphor, Bor, Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink, Schwefel, ätherische Öle, Flavonoide, Glykoside, Saponine, Schleim- und Gerbstoffe und wirken daher entzündungshemmend, antibakteriell, harntreibend, blutstillend, verdauungsfördernd, schleimlösend. Sie helfen bei Magen- Darmbeschwerden, Bronchitis, Gicht, Fieber, Menstruationsbeschwerden, und, als Umschlag, gegen Juckreiz, Hautkrankheiten und Krämpfe.

Wer wissen möchten, was Hummel und Biene schmeckt, zupft sich eine junge Blüte und saugt sie aus! Aber bitte noch was für die Insekten dran lassen.