Große Sternmiere

Große Sternmiere

Die große Sternmiere, Stellaria holstea, ist eine Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse, der Caryophyllaceae. Hier finden sich auch Kornrade, Federnelke und Vogelmiere sowie die GartenbesitzerInnen bekannte Bartnelke oder die Pfingstnelke, die die Floristin bereithält.

Die Große Sternmiere ist eine oft schon im Winter grüne Bewohnerin lichter, krautreicher Laub- und Mischwälder, Waldränder, Waldwege, Hecken. Dort, wo man die häufige Pflanze findet, bildet sie große, unübersehbare Bestände.

Die fünfzehn bis fünfundzwanzig Zentimeter hoch werdende Pflanze gehört mit einer Blütezeit von April bis Mai zu den Frühblühern und ist damit ein wertvoller Pollen- und Nektarlieferant für ihre Besucher.

Die weißen, bis zwei Zentimeter großen Blüten stehen doldenartig, sechs bis fünfzehn Stück zusammen, an einem langen Blütenstiel. Da sie sich nach und nach öffnen, hat die Sternmiere eine lange Blütenzeit. Das, was man als zehn einzelne Blütenblätter zählen könnte, sind fünf in der Mitte tief gespaltene Blütenblätter.

Besucher sind unterschiedlichste Insekten wie Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen. Auch Selbstbestäubung ist häufig.

Zur Reifezeit bilden sich Kapselfrüchte, die, wenn sie getrocknet sind, aufspringen und etwa zwei bis zweieinhalb Millimeter große Samen entlassen. Diese werden hauptsächlich durch den Wind, weniger durch Tiere verbreitet.

Die Pflanze vermehrt sich auch über Wurzelaustriebe.

Die Stängel der Sternmiere sind vierkantig und sehr zerbrechlich, sie zerreißen häufig an den Blattansatzstellen. Die bis fünf Zentimeter langen, lanzettlich geformten Laubblätter sitzen, ohne Stiel, einander gegenüber direkt am Stängel.

Große Sternmiere

Der wissenschaftliche Name der Pflanze, Stellaria holostea, lässt sich aus dem Lateinischen herleiten, so bedeutet „stellaris“ sternförmig und „holosteus“ knochenfarbig; beides bezieht sich auf die Blüte.

Die Große Sternmiere ist eine für viele Nachtfalter wichtige Pflanze, so liefert sie Nektar für das Hornkraut-Tageulchen und Futter für die Raupen des Sternmieren-Blattspanners, des Hornkraut-Blattspanners und der Braunen Glattrückeneule.

Die jungen, noch zarten Laubblätter können zu Wildgemüse, Salat oder Kräuterquark gegeben werden. Auch die Blüten ergeben eine hübsche, zum Verzehr geeignete Deko.

In der Volksheilkunde wurde der Pflanzensaft zur Behandlung von Augenentzündungen eingesetzt.

Die Große Sternmiere mit ihren weißen Blüten gilt als Symbol der Unschuld. Pflücken sollte man sie nicht, da dies Gewitter anziehen soll.