Kleiner Fuchs

Kleiner Fuchs

Der Kleine Fuchs, Aglais urticae, gehört zusammen mit Admiral und Tagpfauenauge in die Familie der Edelfalter (Nymphalidae).

Seinen wissenschaftlichen Namen hat er von der Jüngsten der drei Grazien, „Aglaie“ oder „Aglaia“, und von „urtica“ für Nessel, der Lieblingsfutterpflanze seiner Raupen.

Blickt man auf die geöffneten Flügel des Kleinen Fuchses, ist die vorherrschende Farbe ein kräftiges Orange, auf den Vorderflügeln von weißen, gelben und schwarzen Flecken unterbrochen. Vorder- und Hinterflügel werden zum dicht behaarten Körper hin braun und sind zum äußeren Flügelrand mit hellblauen, schwarz gerahmten Flecken versehen. Der Falter hat eine Spannweite von vier bis fünf Zentimetern.

Exemplare, die ab März / April schon fliegen, haben überwintert. Hierfür wählen sie einen geschützten Platz in der Natur oder im Keller oder Dachboden einer menschlichen Behausung.

Dort, wo der Kleine Fuchs im Gebirge lebt, zieht er im Herbst in die wärmeren Ebenen, die neue Generation kehrt im Sommer zurück. Somit ist der Falter ein Wanderfalter, wegen der Kurzstrecke ein Binnenwanderer.

Zur Paarungszeit im März, April zeigt der Kleine Fuchs seine gute Kinderstube, er klopft bei der Auserwählten erst einmal an, indem er versucht, mit seinen Fühlern zur Einstimmung auf ihre Flügel zu trommeln.

Anschließend legt die Schmetterlingin bis zu zweihundert Eier an die Blattunterseite der Brennnessel, der Lieblingsfutterpflanze des Raupennachwuchses.

Nach sieben bis zehn Tagen schlüpfen die gefräßigen Kleinen. Sie sind schwarz mit zarten weißen Flecken, auffallenden gelben Seitenstreifen und in Büscheln stehenden Borsten. Junge Raupen leben in einem selbst hergestellten Gespinst, das bei einem Blick unter Brennnesselblätter gut zu erkennen ist. Nach einem Monat futtern entwickeln sich die Raupen zu einer „Stützpuppe“. Je nach Umgebungsbedingungen dauert die Entwicklung vom Ei zum Falter ein bis zwei Monate, die neue Generation erscheint ab Mai.

Der Kleine Fuchs, Schmetterling der Wiesen und Weiden, Gärten, Parkanlagen und Waldränder, ist trotz Verlusten unser häufigster Tagfalter. Ursache hierfür ist wohl auch sein vielfältiger Speiseplan, der für den erwachsenen Falter etwa 200 Blütenpflanzen umfasst, wie z.B. Kratzdistel, Klee, Flockenblume, Wasserdost oder Sommerflieder, sowie die Lieblingsspeise seiner Raupen, die häufige Brennnessel.

Möchten Sie dem Kleinen Fuchs einen Lebensraum in Ihrem Garten bieten, denken Sie also bitte nicht nur an die hübschen Nektarlieferanten, sondern auch an die wilde Ecke mit den Brennnesseln für den Nachwuchs!

Übrigens: der Große Fuchs ist bei ähnlicher Farbverteilung blasser gefärbt, deutlich größer und wesentlich seltener als der Kleine Fuchs.