Zitronenfalter

Zitronenfalter

Der Zitronenfalter, Gonepteryx rhamni, aus der Familie der Weißlinge (Pieridae), ist einer der ersten Schmetterling des Jahres, der uns manchmal schon Ende Februar begegnet.

Er ist der einzige Tagfalter, der im Freien den Winter übersteht. „Schutzlos“ unter Blättern sitzend oder einfach an Zweigen hängend überdauert er den Winter. Seine Körperflüssigkeit besteht zu dieser Zeit hauptsächlich aus Glycerin, einem Zucker-Alkohol, das als Frostschutzmittel wirkt und die ZitronenfalterInnen Temperaturen bis -20 Grad aushalten lässt. Das meiste seiner wässrigen Körperflüssigkeit hat er, zum Schutz vor Schädigungen durch Kristallbildung, vorher nach außen abgegeben. Zum Auftauen genügen ihm einige warme Sonnenstrahlen. Sein Sonnenbad nimmt er, im Gegensatz zur Verwandtschaft, mit zusammen geklappten Flügeln.

Der Zitronenfalter ist ein Schmetterling der Gärten, Parkanlagen, lichten Mischwälder und Waldränder. Wegen der dort häufigen Raupenfutterpflanze ist der Zitronenfalter recht häufig auch im Bereich von Hochspannungsleitungen zu finden.

Seine Hauptflugzeit reicht gewöhnlich von März bis Mitte Mai. Bezüglich der Farbe herrscht Geschlechtsdimorphismus. Während das Männchen strahlend gelb gefärbt ist, trägt das Weibchen ein eher blasses, weißlich-grünes Kleid. Beide haben eine Spannweite von fünf bis sechs Zentimetern und zugespitzte Flügel mit je einem hell orange gefärbten Fleck.

Zitronenfalter

Nach der Befruchtung legt das Falterweibchen etwa 100 Eier, zu zweit oder einzeln, an die Blätter oder Äste des Faulbaums, der Hauptnahrungsquelle der Raupen. Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen die grünen, mit einem hellen Seitenstreifen versehenen Raupen. Diese verpuppen sich als sogenannte Gürtelpuppe, abhängig von den Lebensumständen, nach drei bis sieben Wochen. Die Puppenruhe dauert zwei Wochen.

Dann schlüpfen, zwischen Ende Juni und Anfang August, die neuen Zitronenfalter. Auch sie legen wieder eine Ruhepause ein, diesmal einen „Sommerschlaf“, der Stoffwechsel wird, diesmal bis zum frühen Herbst, heruntergefahren.

Durch dieses zweimalige „Leben auf Sparflamme“ erreicht der Zitronenfalter ein Alter von zehn bis elf Monaten und ist damit der langlebigste, der Methusalem unter unseren einheimischen Schmetterlingen.

Das Zitronenfalterleben endet nach Paarung und Eiablage im April / Mai.

Als Nektarlieferanten bevorzugt der Schmetterling lilafarbene Blüten wie Sommerflieder, Distel, Flockenblume oder Wasserdost. Zu Mangelzeiten im Frühjahr ist er weniger wählerisch und besucht auch Weidenkätzchen, Löwenzahn und Schlüsselblume.

Wer dem Zitronenfalter im eigenen Garten einen Lebensraum bieten möchte, der sollte nicht nur an die Nektarlieferanten, sondern auch an den Faulbaum für die Raupen denken!