Kornelkirsche

Kornelkirsche

Gelber Hartriegel, Herlitze, Dirndlstrauch

Die Kornelkirsche, Cornus mas, gehört in die Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae).

Die hauptsächlich in Südeuropa, aber auch in der Türkei und Armenien vorkommende Pflanze mag es warm; wo sie wild wächst, bevorzugt sie sonnige Hänge, lichte Wälder und Hecken. In unseren Breiten bekannt ist sie als in vielen Varianten angebotenes Ziergehölz, als zwei bis fünf Meter hoher Strauch oder bis zehn Meter hoher Baum.

Zwischen Februar und April, also schon sehr früh im Jahr, blüht die Kornelkirsche leuchtend gelb, bereits bevor sich die Laubblätter entfalten. Hierfür hat die Pflanze schon im Herbst dicke, rundliche Blütenknospen und längliche Blattknospen angelegt.

Aus den Blütenknospen entwickeln sich Dolden, wobei jeweils mehrere gelbe, vierblättrige Blüten aus der Mitte von ebenfalls vier leuchtend gelben Tragblättern wachsen. Die sehr frühe Blütezeit macht die Kornelkirsche zu einem wertvollen Nahrungslieferanten für Honig- und Wildbienen. Auch Fliegen und Käfer freuen sich über Pollen und Nektar. Das Foto von Jörg Liesendahl beispielsweise zeigt eine Schwebfliege im März.

Aus den Blattknospen entwickeln sich ovale, spitze, bis zehn Zentimeter lange, ganzrandige Laubblätter, eine willkommene Speise für Feldhase und Reh.

Zwischen August und September reifen die etwa zwei Zentimeter langen, roten Früchte, deren Aussehen an Kirschen erinnert. Ernten sollte man die Kirschen, wenn sie einem quasi freiwillig in die Hand fallen, also voll ausgereift sind, dann schmecken sie süß. Unreif sind sie eher sauer. In ihrem Inneren findet man einen Steinkern mit mehreren Samen. Vögel wie Eichelhäher, Kleiber, Dompfaff oder Kernbeißer haben die Früchte genauso zum Fressen gern wie Siebenschläfer oder Haselmaus.

Das frühe und vielfältige Nahrungsangebot sowie Wohnungs- und Schutzmöglichkeit für die Tierwelt macht die Kornelkirsche zu einer ökologisch wertvollen Pflanze für Park, Garten oder Heckenpflanzung.

Auch für die menschliche Ernährung sind die an Vitamin B, C und E, Eisen, Kalium, Calcium, Gerbstoffen und Anthocyanen reichen Früchte interessant. Sie lassen sich zu Marmelade, Saft, Wein oder Obstbränden verarbeiten. Die gerösteten Samen dienen als Kaffeeersatz.

Die Kornelkirsche ist auch als Heilmittel bekannt. Sie wirkt entzündungshemmend, adstringierend, gegen Durchfall, Magen- Darmbeschwerden, Krampfadern.

Hildegard von Bingen (1098 – 1179) empfiehlt Bäder (Blätter, Rinde) gegen Gicht und die Frucht bei Magenproblemen.

Der Name Hartriegel hat seinen Ursprung wahrscheinlich daher, dass Äste zum Verriegeln von Toren, als quer eingeschobene Riegel, verwendet wurden.

Das Holz ist so hart und schwer, dass es im Wasser sinkt. In früheren Zeiten war es begehrt zur Herstellung von Wurfspießen.

Das Trojanische Pferd soll ebenso wie der Bogen des Odysseus aus Hartriegelholz gefertigt worden sein.