Rundblättrige Glockenblume
Rundblättrige Glockenblume
Die Rundblättrige Glockenblume, Campanula rotundifolia, gehört, wie auch die Teufelskralle, in die große Familie der Glockenblumengewächse, der Campanulaceae, deren Vertreter wir häufig in freier Wildbahn antreffen, wie z.B. Wiesenglockenblume, Knäuelglockenblume, Pfirsichblättrige Glockenblume, Ackerglockenblume oder Nesselblättrige Glockenblume. Wir kennen Glockenblumengewächse auch als Garten- oder Zimmerzierpflanze, wie z.B. die Lobelie (Männertreu) oder die Ballonblume.
Die Rundblättrige Glokenblume finden wir auf mageren Wiesen und Weiden, an Wald- und Wegrändern oder auch auf felsigem, steinigem Untergrund.
Sie wächst in Form einer Rosette, deren langstielige Blätter herzförmig sind und einen gesägten Blattrand haben, während die stiellosen Blätter an den bis 30 cm hohen Stängeln schmal lang sind und einzeln sitzen.
Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Die lila, bis zwei Zentimeter großen Blüten sitzen, im Gegensatz zur Blütenknospe nickend, in wenigblütigen Trauben am Stängelende. Die fünfzipfelige, aus miteinander verwachsenen Blütenblättern gebildete Glocke zeigt in der Blütenmitte eine dreiteilige Narbe (weiblicher Blütenteil, auf den der Pollen gelangen soll) und fünf gelbe Staubblätter.
Die ebenfalls fünf kleinen Kelchblätter sind am Grund miteinander verwachsen.
Die rundblättrige Glockenblume wird von Bienen und zahlreichen Wildbienenarten besucht, wie z.B. Glockenblumen-Schmalbiene, Glockenblumen-Scherenbiene, Braunschuppige Sandbiene, Gewöhnliche Maskenbiene oder Hellgelbe Erdhummel.
Die Pflanze bildet eine nickende Kapselfrucht, die mit dem Öffnen viele gelbbraune Samen ausstreut. Zusätzlich bildet sie dünne, fadenförmige Ausläufer.
Die Pflanze wurzelt über einen Meter tief mit einer Pfahlwurzel.
Die jungen, nussig schmeckenden Blätter der rundblättrigen Glockenblume können sowohl roh als auch gekocht gegessen werden. Die Blüten ergeben eine wunderschöne, essbare Deko.
Inhaltststoffe der Pflanze sind Triterpene, Saponine, Inulin (Polyfruktose, Energiespeicher); sie wirkt blutstillend und entzündungshemmend.
Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich ab vom Lateinischen „Campanula“ für Glocke.
Ihr Nahrungsangebot für viele Wildbienen macht sie zu einer für naturnahe Gärten sehr geeigneten Pflanze.