Waldsauerklee

Waldsauerklee

Kuckucksbrot, Buchklee, Buchampfer

Der Waldsauerklee, Oxalis acetosella, gehört zusammen mit Gurkenbaum und Karambole („Sternfrucht“) in die Familie der Sauerkleegewächse, der Oxalidaceae.

Er ist eine häufige, fünf bis zwölf Zentimeter hohe Pflanze der Wälder mit ausgeprägter Krautschicht, mag feuchte Böden, verträgt viel Schatten und wächst meist in größeren Ansammlungen.

Die Blätter des Waldsauerklees sind dreizählig gefiedert und erinnern stark an Kleeblätter, auch wenn Waldsauerklee und Klee (Schmetterlingsgewächse) nicht miteinander verwandt sind.

Das einzelne Blättchen ist herzförmig. Der Blattstiel sitzt in der Mitte der Blattfieder. Jedes Blatt verfügt am Übergang von Blattfieder zu Blattstiel über ein Gelenk, das durch unterschiedliche Druckverhältnisse im Innern der Zellen eine Änderung der Blattstellung ermöglicht. Nachts und bei starker Sonneneinstrahlung (Verdunstungsschutz) hängen die Blätter herab, ansonsten stehen sie waagerecht.

Mit einer Blütezeit von April bis Mai gehört der Waldsauerklee zu den Frühblühern. An einem langen Stiel sitzt eine einzelne, weiße Blüte, zusammengesetzt aus fünf Blüten- und fünf Kelchblättern sowie zehn Staubblättern. Ihre Blütenblätter zeigen eine violette, attraktive Äderung. Gelbe Saftmale in der Blütenmitte weisen den Bestäubern, Käfern und Zweiflüglern, den Weg zum Nektar. Außerdem gibt es kleine Blüten, die zum Zweck der Selbstbestäubung geschlossen bleiben (Kleistogamie).

Der Waldsauerklee bildet eine Kapselfrucht, die nach Art der „Saftdruckstreuer“ die reifen Samen über zwei Meter weit weg schleudern kann. Auch Verbreitung über Ausläufer liegt vor.

Sauerklee

Waldsauerkleeblätter schmecken auf Grund ihres hohen Gehalts an Oxalsäure und Vitamin C sehr sauer. Der wissenschaftliche Pflanzenname, Oxalis acetosella, leitet sich ab vom griechischen „oxys“ für „sauer“ und „halsi“ für „Salz“ sowie dem lateinischen „acetosellus“ für „säuerlich“.

Waldsauerkleeblätter eignen sich für Gemüse, Smoothies, Suppe, Sauce, Salat.

Klee“blätter und Blüten ergeben eine hübsche, essbare Deko.

Die Pflanze wird eingesetzt bei Verdauungsproblemen und Hauterkrankungen sowie in früheren Zeiten, wegen des hohen Vitamin C Gehaltes, gegen Skorbut.

Oxalsäure (= Oxalat) wurde 1769 erstmals entdeckt und aus Waldsauerklee extrahiert; daher trug sie damals den Namen „Kleesäure“. Die wasserlösliche Oxalsäure bildet im Körper zusammen mit Kalzium wasserunlösliches Kalziumoxalat, das über die Nieren ausgeschieden wird oder zur Bildung von Nierensteinen führt. Daher ist von zu hohem Verzehr der Pflanze abzuraten.

Sogenanntes „Kleesalz“ diente früher als Bleich- und Fleckenmittel und entfernte Blut- und Rostflecken.