Wasserdost

 

Gewöhnlicher Wasserdost

Der gewöhnliche Wasserdost, Eupatorium cannabinum, gehört in die große Familie der Korbblütler, der Asteraceae, und ist verwandt mit Löwenzahn, Gerbera und Gänseblümchen.

Wir kennen ihn auch unter den volkstümlichen Namen Wasserhanf, Tugendblume oder Kunigundenkraut (die heilige Kunigunde ist die Schutzpatronin der kranken Kinder).

Die häufige Pflanze, die auch den Namen Sumpfdost trägt, mag ihre Standorte, Waldränder und –lichtungen, Wiesen, Böschungen, Uferbereiche, gerne feucht, wächst aber auch auf trockeneren Standorten.

Die mehrjährige Staude erreicht mit bis zu 1,75 m eine stattliche Höhe.

Ihre rötlich-violetten Stängel tragen saftig grüne, drei- bis fünffach geteilte Blätter mit grob gesägtem Blattrand, die den Blättern der Hanfpflanze ähneln, daher auch der wissenschaftliche Namensteil „cannabinum“.

Die komplette Pflanze ist weich behaart.

Zur Blütezeit, Juli bis September/Oktober, tragen die Stängel dichte Doldenrispen, deren Form an aufgespannte Schirmchen erinnert. Jedes einzelne, kleine Blütenkörbchen ist aus vier bis sechs zartrosa Röhrenblüten zusammengesetzt, die wiederum aus jeweils fünf verwachsenen Blütenblättern bestehen. Mit seiner Blütezeit im späten Sommer ist der Wasserdost ein wichtiger Nektarlieferant für seine Gäste, wie Bienen, Schwebfliegen oder Schmetterlinge (C-Falter, Landkärtchen, Admiral, Distelfalter, Großes Ochsenauge) und damit eine empfehlenswerte Gartenpflanze.

Auch Selbstbestäubung kommt vor.

Zur Zeit der Fruchtreife bildet die Pflanze Achänen mit Haarkranz, Schirmchenflieger nach Art des verwandten Löwenzahns, die der Wind bis zehn Kilometer weit transportieren kann. Diese Art der Verbreitung mit Hilfe des Windes bezeichnet man als Anemochorie.

Der gewöhnliche Wasserdost enthält Gerbstoffe, ätherische Öle, Harze, Flavonoide (z.B. Eupatorin), das Benzofuranderivat Euparin und Pyrrolizidinalkaloide. Letztere stehen im Verdacht, in großen Mengen leberschädigend und krebserregend zu sein. Bei Nutzung also bitte vorsichtig sein!

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt Wasserdost antibakteriell, schweißtreibend, fiebersenkend, appetitanregend, wundheilend und stärkend auf das Immunsystem. Er wird eingesetzt gegen Schnupfen und Heuschnupfen, bei Ödemen (anregende Wirkung auf Nieren und Blase), zur Kräftigung von Milz, Galle und Leber. Verwendung findet das ganze Kraut der Pflanze.

Der gewöhnliche Wasserdost gilt als Sitz der Hausgeister, weshalb er rund ums Haus gepflanzt wird.

Warum er auch den Namen „Mannskraft“ trägt, überlasse ich gerne Ihrer / Eurer Phantasie…

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Eure / Ihre Stefanie Barzen

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