Winter-Jasmin


Der Winter-Jasmin, Jasminum nudiflorum, ist ein Ölbaumgewächs aus der
Familie der Oleaceae und verwandt mit Liguster, Flieder und Forsythie.
Seine an den Ginster erinnernde Wuchsform verhilft ihm zu dem
volkstümlichen Namen „Winterginster“; aus der Ferne könnte man ihn mit
einer sehr früh blühenden Forsythie verwechseln.
Die Pflanze, die bei uns als Zierpflanze in Parks und Gärten wächst, hat ihren
Ursprung in Asien, genauer in China, wo man sie als Bewuchs von Schluchten
und Hängen findet. Von dort kam sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa,
in Frankreich gibt es verwilderte Exemplare.
Winter-Jasmin ist ein drei und mehr Meter hoch wachsender, kletternder
Strauch, der nach Art der Spreizklimmer klettert, sich also mit den
Seitenzweigen hilft und nicht mit speziellen Haftorganen ausgestattet ist. Er
eignet sich für Spaliere, Zäune und zum Verdecken von wenig hübschen
Mauern.
Er mag seine Wohnorte halbschattig bis sonnig, nährstoffreich und gerne
windgeschützt.
Das Wachstum seiner grünen, vierkantigen, nach unten gebogenen Zweige
verleiht ihm ein Aussehen, das ungeordnet, „durcheinander“ wirkt. Die grüne
Farbe der Zweige lässt ihn auch in blattlosen Zeiten grün aussehen. Berühren
die hängenden Zweige die Erde, treiben sie Wurzeln und tragen so zur
vegetativen Vermehrung bei.
Die glänzend grünen Laubblätter des Winter-Jasmins sitzen gegenständig am
Zweig und sind bei nur ein bis drei Zentimetern Länge dreiteilig gefiedert,
schmal eiförmig und haben einen glatten Blattrand.
Mit einer Blütezeit von Dezember bis April ist die Pflanze ein Winterblüher.
Die leuchtend gelben, geruchlosen Blüten erscheinen vor den Laubblättern.

Sie
stehen einzeln auf zwei bis drei Millimeter langen Blütenstielen und sind
sternförmig bei einem Durchmesser von zwei bis zweieinhalb Zentimetern. Eine
Blüte besteht aus fünf bis sechs grünen Kelch- und gelben Kronblättern, wobei
die Kronblätter am Grund verwachsen sind und eine bis zwei Zentimeter lange
Kronröhre bilden. Es gibt zwei Staubblätter und einen Fruchtknoten. Bei zu
starkem Frost erfrieren die Blüten; bei milderen Temperaturen werden aber
neue gebildet.
Im Juni/Juli bilden sich eiförmige, dunkle Beeren.Durch seine Blüte in der Winterzeit ist der Winter-Jasmin ein schöner, gelber
Farbklecks in der dunklen Jahreszeit und eine wichtige, erste Nahrungsquelle
für Bienen, Hummeln, weitere Wildbienenarten, Schmetterlinge. Vorausgesetzt
natürlich, dass es ringsum nicht so kalt ist, dass noch gar keine Insekten fliegen.
In China werden Blattextrakte zu Hautcreme verarbeitet und bei Rötungen und
Ekzemen eingesetzt. Tee aus den Blüten entwässert.
Der wissenschaftliche Name, Jasminum nudiflorum, geht zurück auf das
arabische yasamin, „wohlriechend“, und das lateinische „nudus“ für nackt und
„florus“ für blütig, was sich wohl darauf bezieht, dass die Blüten vor den
Blättern, also quasi an „nackten Zweigen“, erscheinen.
Der weiß blühende, stark duftende Jasmin zur Parfümherstellung ist Jasminum
officinale.


Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp
Ihre / Eure Stefanie Barzen

 

Fotos: www.pixabay.com

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