Amaryllis

Die Amaryllis gehört, wie auch Schneeglöckchen, Narzisse und Schmucklilie, in die Familie der Amaryllisgewächse, der Amaryllidaceae.

Die als langlebige Schnittblume oder Topfpflanze für die Advents- und Weihnachtszeit so beliebte und vom Volksmund „Amaryllis“ genannte Pflanze ist botanisch betrachtet ein Ritterstern aus der Gattung Hippeastrum, nach dem griechischen „hippeos“ für Pferd und „astron“ für Stern.

Die eigentliche Amaryllis, auch Belladonna-Lilie genannt, dagegen ist in Südafrika beheimatet.

Der aus Südamerika stammende Ritterstern ist eine mehrjährige, krautige Pflanze ohne verholzte Teile, der mit Hilfe einer Zwiebel überdauert.

Die normalerweise nach der Blüte aus der Zwiebel wachsenden Blätter können fünfzig bis achtzig Zentimeter groß werden. Sie sind sehr schmal und lang, etwas fleischig und spitz zulaufend, was an die Form einer Zunge denken lässt. Das Blatt ist ganzrandig und hat parallel verlaufende Blattadern.

Zur Blütezeit treibt die Pflanze einen ebenfalls fünfzig und mehr Zentimeter langen, kräftigen, blattlosen Blütenstiel, der innen hohl ist.

Er trägt die Blütendolde mit den dreizähligen Blüten. Es gibt zwei kreisförmig angeordnete Blütenblätter aus je drei Blütenblättern, die trichterförmig verwachsen sind, sowie einen weiter innen gelegenen, sehr, sehr kleinen Kreis.

In seinem Inneren findet man, kreisförmig, zweimal drei Staubblätter und im Blütenmittelpunkt den Fruchtknoten mit dem sehr langen Griffel. An seinem Ende sitzt die deutlich dreilappige Narbe, die den Blütenstaub aufnehmen soll.

Die zwittrigen Blüten sind kurz gestielt und leicht nickend. An den geöffneten Blüten hängen vertrocknet die ehemaligen, die Blüte als Knospe schützenden Tragblätter, die Brakteen.

Die Blüten sind meist rot, rosa oder weiß, mittlerweile auch gelb, violett, lachsrosa, gestreift oder anders gemustert und beeindrucken durch ihre enorme Größe von bis zu zwanzig Zentimetern im Durchmesser.

Wird sie befruchtet, so bildet die Pflanze Kapselfrüchte.

Wegen des blattlosen Blütenstiels trägt der Ritterstern in den USA den Namen „Naked Lady“.

Als Zimmerpflanze mag der nicht winterharte Ritterstern im Haus zur Winterblütezeit von etwa Dezember bis Februar 18° – 22°, zur Sommerwachstumszeit von März bis August 20° – 28° und während der Herbstruhe von September bis November gerne 5° – 9°.

Durch ihren Gehalt an Lycorin, einem Alkaloid, ist die Pflanze in allen Teilen giftig. Geringer Verzehr führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, größere Mengen zu Lähmungen und Kreislaufversagen. Hautkontakt kann zu Reizungen führen. Nur wenige Gramm der besonders giftigen Wurzel sind tödlich.

Die ersten Blumenzwiebeln kamen im 16. Jahrhundert mit dem Schiff aus Südamerika zu einem Arzt namens Simon von Tawar, der die Pflanze in seinem Garten kultivierte.

Der Ritterstern steht symbolisch für Stolz, Erfolg, Anmut, bezaubernde Schönheit.

Als Geschenk bedeutet er Anerkennung, Bewunderung, Zuneigung, Freundschaft. Er hat nicht die Liebessymbolik der Rose.

Der volkstümliche Name Amaryllis lässt sich auf die griechische Mythologie zurückführen. Hier wird die Liebe der schönen „Amaryllis“ von einem hübschen jungen Mann verschmäht, dessen Haus sie trotzdem jeden Tag aufsucht. Amaryllis durchbohrt ihr Herz mit einem goldenen Pfeil. Dort, wo die Blutstropfen auf den Erdboden treffen, erblüht nach wenigen Tagen eine wunderschöne Blume. Es soll ein Happy End gegeben haben…

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Ihre / Eure Stefanie Barzen

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert