Breit-Wegerich

Der Breit- oder Große Wegerich (Plantago major) gehört zusammen mit Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und Mittlerem Wegerich (Plantago media) in die Familie der Wegerichgewächse, der Plantaginaceae.

Die häufige und weltweit verbreitete Pionierpflanze ist sehr widerstandsfähig, erträgt Fußtritte und in nicht zu großen Mengen auch Salz.

Man findet sie auf Weiden, Wegen, Plätzen, in Rasenflächen und Plattenfugen.

Sie kann bis 30 Zentimeter hoch werden und beachtliche 80 Zentimeter tief wurzeln.

Die Blätter des Breit-Wegerichs wachsen in Form einer Rosette und sind so gegeneinander verdreht, dass sie das einfallende Licht bestens ausnutzen können. Sie sind breit-oval, können bis handtellergroß werden und zeigen mehrere deutlich ausgeprägte, parallel verlaufende Blattadern.

Von Juni bis Oktober blüht der Breit-Wegerich in Form sehr fester, langer Ähren, die die nur zwei Millimeter großen Blüten aus je vier kleinen, grüngelben Kelch- und Kronblättern sowie zahlreichen Staubfäden tragen. Jede Ähre bildet, sehr zur Freude für Menschen mit Heuschnupfen, zwei bis drei Millionen Pollenkörner, die vom Winde verweht werden.

Die nach der Befruchtung gebildeten Samen quellen bei Feuchtigkeit auf, werden klebrig und bleiben so zu ihrer Verbreitung an Tierpfoten oder Sohlen hängen. Durch diese Trittausbreitung gelangte die ursprünglich in Europa beheimatetet Pflanze während der Kolonialisierungszeit in ferne Länder. Sie trägt bei den Indianern den Namen „Fußtritt des weißen Mannes“ und zeigt häufig begangene Wege an. Der Name Wegerich lässt sich durch sein häufiges Vorkommen und seine Resistenz gegen Fußtritte herleiten als „König des Weges“ (rich = König).

Die reifen Samen sind beliebt bei Vögeln.

Breit-Wegerich ist essbar. Seine jungen Blätter schmecken in Salat und Gemüse, im Frischkäse und auf dem Butterbrot. Pflückt man die Blätter, ragen die Leitbündel am Blattstiel heraus. Sie können einfach aus dem Blatt herausgezogen werden. Blütenknospen schmecken roh oder im Salat. Die Samen passen zu Aufläufen, Gemüse, Bratlingen. Der Geschmack der Pflanze, besonders der Samen, erinnert an Champignons.

Breit-Wegerich ist eine altbekannte Heilpflanze, mit ähnlicher aber etwas geringeren Wirkung als Spitzwegerich.

Sie enthält Schleimstoffe, Bitterstoffe, Gerbstoffe Polyphenole, Aucubin, Allantoin, Salizylsäure, Calcium, Zink, Vitamin C und B. Sie wirkt antibakteriell, antiseptisch, entzündungshemmend, abschwellend, blutreinigend, wundheilend, harntreibend. Breit-Wegerich-Tee hilft bei Magenschleimhautentzündung, Durchfall, Reizdarm, Magen-Darmgeschwüren, Husten, Bronchitis, Keuchhusten, Lungenentzündung.

Pflanzensaft oder Brei aus den Blättern helfen bei Hautentzündungen, kleinen Wunden, Neurodermitis, leichteren Verbrennungen und sind eine tolle erste Hilfe, wenn man zu engen Kontakt mit Brennnesseln oder stechenden Insekten hatte: Pflanze finden, Blatt pflücken, zerreiben, auf die betroffene Stelle drücken, wirkt gegen den Juckreiz und abschwellend.

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Ihre / Eure Stefanie Barzen

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