Kellerassel

Porcellio scaber, die Kellerassel, gehört wie Insekten und Spinnen auch, zu den Gliederfüßern, den Arthropoden. Im Gegensatz zu den Insekten mit sechs und Spinnen mit acht Beinen sind die Kellerasseln etwas üppiger ausgestattet. Als Krebstiere (Crustacea) besitzen sie vierzehn Schreitbeine und zwölf Spaltfüße. Deren wellenartiges auf und ab lässt sie recht flott vorankommen.

Kellerasseln sind bei oval-flacher Körperform höchstens 15 – 20 Millimeter lang und von grauer, matter Farbe. Der Rückenpanzer besteht aus Chitin (ein Polysaccarid), ist fein gezackt, wirkt gekörnt und ist aus halbringförmigen Segmenten zusammengesetzt.

Zwischen den beiden zweigliedrigen Antennen- oder Fühlergeißeln ist der vordere Rand der Kellerasselstirn winklig vorgezogen und bildet nach außen zu den Fühlern hin einen runden Stirnlappen.

Die Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft erfolgt mit Hilfe von Pseudotracheen, weißlichen Einstülpungen am hinteren Ende der Assel, die zu erkennen sind, wenn man eine Kellerassel vorsichtig auf den Rücken dreht. Nicht erschrecken, Kellerasseln können in Schreckstarre verfallen. Die ursprünglichen Wasserbewohner atmen außerdem durch noch vorhandene Kiemen, die feucht sein müssen, was die Wahl des Lebensraumes beeinflusst.

Verwechslungsart Mauerassel mit glänzender Oberfläche, die auch helle Punkte aufweist.
Kellerassel mit relativ einheitlich grauer Oberfläche, die nicht glänzt.

Kellerasselinnen tragen 25 bis 90 Eier und die sich aus ihnen entwickelnden Larven 40 bis 50 Tage in einer flüssigkeitsgefüllten Bauchtasche mit sich.  Kellerasseln müssen sich bis zur Geschlechtsreife etwa vierzehnmal häuten, sind nach drei Monaten ausgewachsen und werden bis zu zwei Jahre alt.  Sie sind nachtaktiv und überstehen den Winter in Winterstarre, sind aber schon bei niedrigen Temperaturen auffindbar. Sie sind in ganz Europa verbreitet und häufig.

Zum Fressen gerne haben Kellerasseln tote, in Zersetzung befindliche Substanzen (Detritus) wie abgestorbene Pflanzen, totes Holz, Pilzgeflecht. Als sogenannte Saprophagen tragen sie durch das Fressen und Verdauen ihrer Mahlzeiten zu Humusbildung und Freisetzung von Nährstoffen bei und führen diese dem Kreislauf der Natur wieder zu, sie sind Nützlinge. Sie leben am Liebsten dort, wo es etwas zu futtern gibt, unter der Laubstreuschicht, im Totholz, unter Töpfen, im Kompost, unter Steinen, im Gewächshaus, im Keller, also gerne da, wo es feucht und dunkel ist.

Sie sind ihrerseits Nahrung für Vögel, Igel, Spinnen, Kröten, Spitzmäuse. Das Wort Assel stammt vom lateinischen asellus, „Eselchen“, Porcellio von porcella für „Schweinchen“ und scaber bedeutet rau oder unsauber. Also könnte man Porcellio scaber salopp mit kleinem Dreckschweinchen, vielleicht wegen des Lebensraumes, übersetzen. Die Asselverwandtschaft besiedelt vielfältige Lebensräume wie z.B. Höhlen, Moos, Salz- oder Süßwasser.

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Eure / Ihre Stefanie Barzen

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