Wilder Majoran

C-Falter auf Wildem Majoran

Der Wilde Majoran, Origanum vulgare, ist ein Vertreter der großen, aromatischen Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und verwandt mit Salbei, Minze, Lavendel und Taubnessel. Man kennt ihn auch als Echter Dost,„Oregano“, Müllerkraut oder Wohlgemut.

Die winterharte, häufige Staude wird zwanzig bis sechzig Zentimeter hoch. Ihre Lieblingsstandorte sind trocken-warm wie Hecken- und Waldränder, Böschungen, Feldränder und Magerrasen. Aber auch im naturnahen Garten ist die Pflanze bestens aufgehoben.

Der kräftige, verzweigte Stängel ist rötlich gefärbt und trägt kleine, länglich/ovale, spitz zulaufende Blätter mit eher glattem Blattrand, die einander gegenüberstehend wachsen. An ihrer Unterseite befinden sich die Ölbehälter für das ätherische Öl des wilden Majorans. Sie lassen die Blattunterseite punktiert erscheinen (Lupe!).

Die gesamte Pflanze ist wenig flauschig behaart.

Von Juni bis September trägt der Stängel eine dicht, kugelige Scheindolde mit purpurfarbenen Tragblättern, aus denen die vier bis sieben Millimeter kleinen Lippenblüten mit der typischen Einteilung in Ober- und Unterlippe herausragen. Sie sind meist rötlich oder rosa, selten weiß.

Der Nektar der Pflanze kann bis 76% Zucker enthalten, entsprechend begehrt ist sie bei allerlei Insekten, wie Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen, Käfern, Schmetterlingen (Großes Ochsenauge, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs u.v.m.). Es herrscht reger Flugverkehr, besonders zur Mittagszeit.

Der Wilde Majoran bildet Klausenfrüchte, die zur Reifezeit zerfallen und je ein ein Millimeter kleines Nüsschen freigeben, das hauptsächlich vom Wind davongetragen wird (Ballonflieger).

Die Pflanze vermehrt sich auch über Wurzelausläufer.

In der Küche kennen wir Wilden Majoran, getrocknet oder frisch, als Gewürz zu Salatsaucen, Omelett, Gemüse, Lamm, Braten, oder den nahe verwandten Oregano als typisches „Pizzagewürz“.

Wilder Majoran ist auch als Heilpflanze bekannt. Seinen mit 4% hohen Gehalt an ätherischen Ölen kann man riechen, wenn man die Pflanze etwas fester streichelt. Sie enthält Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Rosmarinsäure, Triterpene, Carvacrol, Thymol, Borneol und wirkt, besonders auch durch die ätherischen Öle, antibakteriell, antiseptisch, antiviral, antimikrobiell, harntreibend, schweißtreibend, appetitanregend, entzündungshemmend, verdauungsfördernd, krampflösend.

So wirkt das Öl äußerlich angewandt bei Hautproblemen, Ekzemen, Hautpilzen, Schuppenflechte.

Tee wirkt gegen Erkältungen, bei Verdauungsproblemen, Blähungen, regt die Galleproduktion an, hilft bei Menstruationsbeschwerden, ist Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und hilft als Badezusatz gegen Erkältungen.

Wilder Majoran wirkt gegen Kummer, bringt frischen Lebensmut, macht fröhlich und wirkt gegen böse Mächte, Hexen und Teufel.

Vor allem aber: Wer Insektenvielfalt im eigenen Garten haben möchte, sollte wilden Majoran pflanzen!

Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Eure / Ihre Stefanie Barzen

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