Sternanis

Sternanis

Sternanis, vornehm Illicium verum, ist ein Sternanisgewächs aus der Familie der Sternanisgewächse, der Schisandraceae. Der wissenschaftliche Gattungsname „Illicium“ geht zurück auf das lateinische „illicere“, das „anlocken“ bedeutet.

Die Heimat der beliebten Heil- und Gewürzpflanze ist das Gebiet um Guangxi (südliches China) und das nördliche Vietnam.

Dort wächst sie als immergrüner Baum, der eine Höhe von zwanzig Metern erreichen kann.

Die kurz gestielten, ledrigen Blätter sitzen wechselständig am Zweigende. Sie sind bei einer Länge von etwa zwölf Zentimetern und einer Breite von etwa drei Zentimetern von schmal langer Form und laufen zum Blattende hin spitz zu. Ihr Blattrand ist glatt und sie besitzen Ölzellen.

Blütezeit ist das Frühjahr von März bis Mai. Die zartrosa bis kräftig roten, wohlriechenden Blüten entspringen einzeln den Blattachseln und haben kurze Blütenstiele. Die zwittrige Blüte besteht aus sieben bis zwölf Blütenblättern, bis zu zwanzig Staubblättern und bis zu neun Fruchtblättern.

Aus mehreren verwachsenen Fruchtblättern und den sich aus ihnen entwickelnden, ebenfalls verwachsenen Balgfrüchten entwickelt sich die charakteristische, sternförmige Sammelbalgfrucht. Jeder der sieben bis neun Sternenarme enthält einen neun Millimeter großen, schwarz glänzenden, leicht abgeflachten Samen. Erntezeit ist Oktober. Die Früchte werden zur Weiterverarbeitung getrocknet und sind schließlich holzig hart.

Hauptverantwortlich für den an Lakritze erinnernden, typischen Anisgeschmack ist Anethol, das mit bis zu 86% in den Früchten vorkommt, wobei die Kapsel mehr Anethol enthält als die Samen.

Weitere Inhaltstoffe sind Anisol, ätherische Öle, Foeniculin, Cineol, Carvon, Gerbsäuren, Saponine, Terpene, Safrol, Kamphen, Rutin (ein Flavonoid), Limonen, Shikimisäure (Bestandteil einiger Grippemittel).

Sternanis wirkt antibakteriell, anregend, harntreibend, entspannend, schleimlösend, appetitanregend, verdauungsfördernd, kreislaufanregend. Es wird eingesetzt bei Nervenschmerzen, chronischem Husten, Blähungen, diversen Magenbeschwerden, Mundgeruch, Zahnschmerzen.

Zur Anwendung kommen Tee, ätherisches Öl oder Samen zum Kauen.

In der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) wird Sternanis eingesetzt zur Stärkung von Darm, Blase, Nieren, Bronchien und Herz. In der Aromatherapie wirkt das ätherische Ö anregend und nervenstärkend.

Sternanis ist in seiner Heimat seit etwa 3000 Jahren als Heil- und Gewürzpflanze bekannt und wird bereits in Rezepten aus dem alten Ägypten erwähnt. Es ist eines der bedeutendsten Gewürze der chinesischen Küche und kam 1588 über die Philippinen erstmals in die Londoner Küche.

Das japanische Sternanis, Illicium anisatum, nahe verwandt mit dem Sternanis und von ähnlichem Aussehen, wird in Japan zum Räuchern verwandt und ist zum Verzehr nicht geeignet, da es Leber, Nieren und Blase schädigt.

Anis, also Pimpinella ansinum aus der Familie der Doldenblütler, der Apiaceae, ist mit Sternanis weder verwandt noch verschwägert. Anis ist durch den Anisgeschmack namensgebend für Sternanis, beide enthalten das geschmacksgebende Anethol.

Eine gut duftende Weihnachtszeit und bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp

Ihre / Eure Stefanie Barzen

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