Zimt
Den echten Zimt, im Volksmund auch Kanel oder Kaneel, liefert die Rinde des Ceylon-Zimtbaumes, des Echten Zimtbaumes, Cinnamomum verum. Er ist ein Gewächs aus der Familie der Lorbeergewächse, der Lauraceae, und verwandt mit Avocado, Kampferbaum und dem Echten Lorbeer, der uns die Lorbeerblätter liefert.
Seine Heimat ist Sri Lanka, das ehemalige Ceylon, von wo aus er 1502 mit Vasco da Gama Europa erreichte.
Hauptanbaugebiete sind Sansibar und Madagaskar.
Der immergrüne Zimtbaum kann bei einem Durchmesser von sechzig Zentimetern eine Höhe von achtzehn Metern erreichen. Er wird so zurechtgeschnitten, dass er die für die Ernte interessanten Äste und Zweige bildet. Diese werden zwei bis dreimal im Jahr von Hand abgeschält, die Rinde gerollt und getrocknet und als dicht gewickelte Rolle aus dünner Rinde oder Pulver in den Handel gebracht.
Die Rinde des Baumstammes ist graubraun, die der Äste und Zweige grau und weiß fleckig.
Die gestielten Blätter sind oval, etwa dreizehn Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit und sitzen gegenständig am Ast. Junge Blätter sind zum Schutz vor UV- Strahlen durch ihren Gehalt an Anthocyanen rot, ältere Blätter an der Oberseite dunkelgrün und ledrig mit weißen Streifen, die Unterseite ist hellgrün.
Der Zimtbaum blüht mit einer etwa zehn Zentimeter langen, zart behaarten Rispe. Sie trägt unangenehm riechende, zwittrige Blüten, die nur etwa vier Millimeter im Durchmesser groß sind. Sie bestehen aus sechs bis neun weißlich grünen, am unteren Rand verwachsenen Blütenblättern. In ihrer Mitte sitzen, kreisförmig um den Fruchtknoten angeordnet, drei mal drei
Staubblätter.
Die Pflanze bildet zehn bis fünfzehn Millimeter große, ovale, glatte Steinfrüchte, die ihre Farbe mit der Reife von grün nach schwarz wechseln.
Für den typischen Zimtgeruch und- Geschmack verantwortlich ist der Gehalt an ätherischem Öl (o.5-2%) und Zimtaldehyd (65-75%) sowie der Gehalt an Eugenol (5%). Die Pflanze enthält außerdem Alkohole, Schleimstoffe, Stärke, Gerbstoffe, Terpene und Cumarin.
Zimt ist ein vielfältiges Heilmittel; er wirkt antibakteriell, antiviral, antimykotisch, desinfizierend, krampflösend, durchblutungsfördernd, beruhigend, stimmungsaufhellend, antioxidativ, blutzucker-, blutdruck- und cholesterinsenkend und wird eingesetzt bei Appetitlosigkeit, Magen- Darmbeschwerden, Durchfall, Blähungen.
Und natürlich als Aphrodisiakum für die Männerwelt.
In der Aromatherapie gilt Zimtöl als wärmend, stärkend, kreativitätsfördernd.
Zimt ist eines der ältesten Handelsgüter der Menschen und war in China bereits vor weit über 2ooo Jahren bekannt und ein Gewürz der Herrschenden und Vermögenden.
Die Königin von Saba soll mit Zimt geheizt und sich am Geruch berauscht haben.
Die Ägypten nutzten Zimt zum Einbalsamieren.
In der Bibel wird empfohlen, Wasser mit Zimt zu versetzen, um Krankheitserreger abzutöten.
Vorsicht: Zimt ist nicht gleich Zimt.
China-Zimt oder Kassia-Zimt ist die Rinde der mit dem echten Zimt verwandten Zimt-Kassie, Cinnamomum cassia. Sie enthält kein Eugenol, aber mehr Zimtaldehyd und Gerbstoffe, wodurch sie leicht bitter schmeckt. Außerdem mehr Cumarin, das leberschädigend ist und im Verdacht steht, krebserregend zu sein.
Außer mit der Zunge lässt sich Echter von Kassia-Zimt auch mit dem Auge unterscheiden, da die Zimtstangen des letzteren aus dickerer Rinde bestehen, die sehr locker gerollt ist.
Bis zum nächsten Naturerlebnis-Tipp
Ihre / Eure Stefanie Barzen